Großformatiger Druck Schaufenster Monza Club Frankfurt 2002

Die Außenwelt und ihre visuelle Gestaltung drängen zur permanenten Auseinandersetzung. Design ist allgegenwärtig. Seien es plakative Werbeanzeigen auf Autos und Straßenbahnen oder aufdringliche Plakatwände und Leuchtreklamen im Stadtbild, kurzweilige Werbespots im Fernsehen oder einfach nur dezente Firmenlogos auf Briefköpfen und Webseiten. Ich kann mich an keine Zeit erinnern, in der ich nicht diese schillernde Welt der Werbung mitgestalten wollte. Oder besser machen wollte. Denn gerade darin schien der Bedarf unerschöpflich.

Nicht zuletzt deshalb, weil sich unsere Gesellschaft und damit auch ihr ästhetisches Erscheinungsbild fortschreitend verändert.

Redaktionelles Layout GROOVE Magazine 1997 – 2007

Die Anfänge

„Nichts ist beständiger als der Wandel“ ist seit jeher ein zentrales Thema in meinem (beruflichen) Leben. Was als klassisches Grafikdesign in Freehand 3.1 für kleinere Veranstaltungen oder Firmenauftritte begann, entwickelte sich schnell hin zu größeren Projekten. Von 1997 bis 2007 als redaktioneller Designer für das GROOVE-Magazin, einem der wichtigsten Wegbereiter für elektronische Musik. Daraus ergaben sich zahlreiche Aufträge für Platten- und CD-Cover für Labels wie Dancepool, Sony Music und Elektrolux. In diesen ersten Jahren war meine Lernkurve steil und konstruktiv. Diese realen Projekte vereinnahmten meine Aufmerksamkeit deutlich stärker als das Kommunikationsdesign-Studium in Wiesbaden, das dennoch das solide Fundament bildete für grundlegende Aspekte der Gestaltung wie Typographie, Fotografie und Marketing.

Spacenight V CD Cover | Elektolux 1999

Von Print zu 3D

Bereits 1995 eröffnete sich mir zusätzlich zum klassischen Grafikdesign ein Stilmittel, das mit seinen hochtechnischen Möglichkeiten alle bisherigen gestalterischen Grenzen sprengte und mich bis heute fasziniert: die 3D-Illustration. Im Zuge des digitalen Wandels stieg auch der Bedarf, Werbeprodukte als Bewegtbild in Szene zu setzen und durch großflächige und futuristische Illustrationen zu ergänzen. Für mich brachte dies eine Erweiterung meines Spektrums neben der anspruchsvollen Nutzung von 3D-Software durch weitere Skills im Video- und Tonschnitt mit sich.

Kai Tracid 12″ | Tracid Traxx | Universal 2002

Ein Stilmittel im Wandel

Der Computer als schlichtes Werkzeug zur visuellen Umsetzung von Projekten war nie so leistungsstark und flexibel wie heute. Was noch in den frühen 1990er Jahre über komplizierte Verfahren wie Fotosatz und Entwicklung im Fotolabor realisiert werden musste, ist seit einer Weile am Schreibtisch möglich – augenblicklich und ohne Wartezeiten. Dennoch erschien mir seine technische Entwicklung von Jahr zu Jahr immer etwas zu langsam und hinkte meinen Ansprüchen als spezialisierter 3D-Designer hinterher. Jede kleinste Neuerung wurde von mir sehnlichst begrüßt und sofort in den (Berufs-)Alltag integriert.

Das Beständige daran: Die Technik schreitet voran. Und Fortschritt revolutioniert das Denken und die kreative Planung. Der Computer als Stilmittel ist heute dank innovativer Software und Hardware unfassbar produktiv und universell einsetzbar. Jedes neue Projekt bringt neue Herausforderungen und entsprechende „Lessons to learn“. Technik und Kreativität befruchten sich gegenseitig.

Die Vision

Zukünftigen Projekten sehe ich mit großer Spannung entgegen. Ich freue mich auf bespielbare LED-Flächen, die auf Fassaden oder U-Bahnen eine Bühne für Design und Kunst bieten. Eine sinnliche Belebung unserer Außenwelt, die sich auch zurücknehmen kann und smarter sowie nachhaltiger als die heutige ist. Design kann Menschen gleichermaßen Unterhaltung, Möglichkeiten zur Entfaltung und Rückzugsräume bieten – für eine lebenswertere und schönere Welt der Zukunft.